Osmose-Membran spülen und reinigen | Guide – OsmoFresh
Spülen, Spülventil & Durchflussbegrenzer Wie sie zusammenarbeiten – und warum regelmäßiges Spülen deine Membran rettet.
Jede Osmoseanlage braucht zwei Gegenspieler: das Spülventil (um die Membran frei zu spülen) und den Durchflussbegrenzer (um bei der Filtration den nötigen Membrandruck aufzubauen). Weniger Abwasser klingt gut – führt ohne Spülung aber schneller zu verstopften Poren und schlechteren TDS-Werten. Spülen stellt den Urzustand der Membran teilweise wieder her und verlängert die Lebensdauer deutlich.
1) Was macht das Spülventil?
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Bypass des Durchflussbegrenzers: Beim Öffnen wird der Widerstand im Abwasserweg aufgehoben.
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Fast nur Abwasserfluss: Es entsteht kaum Reinwasser, stattdessen hoher Spülstrom an der Membranoberfläche.
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Ziel: Beläge/Blockaden (z. B. Kalk, Kolloide, organische Filme) ablösen und abführen.
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Effekt: TDS stabilisiert sich wieder, Reinwasserausbeute kann sich erholen.
Wann spülen? (Praxisempfehlung)
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Nach Standzeiten: morgens bzw. nach Wochenenden/Urlaub 2–3 min.
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Nach Filter-/Membranwechsel: die geführten Spülzyklen vollständig durchführen.
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Bei Symptomen: steigende TDS, sinkender Durchfluss, ungewohnter Geschmack → Spülung.
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Hartes Rohwasser/hoher TDS: lieber häufiger kurz als selten lang.
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2) Wozu dient der Durchflussbegrenzer?
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Er baut Druck auf: Er drosselt das Wasser in Richtung Abwasser, dadurch entsteht Membrandruck – erst so kann Reinwasser (Permeat) durch die semipermeable Schicht treten.
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Er bestimmt das Abwasserverhältnis: „Weniger Abwasser“ erreicht man, indem man den Begrenzer kleiner wählt – aber: zu klein = höheres Fouling-Risiko.
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Er wirkt mit Vorfiltern zusammen: Gute Vorfiltration (Sediment, Aktivkohle) reduziert Partikel/Chlor → weniger Belastung für Membran und Begrenzer.
Merke:
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Zu viel Drossel = zu wenig Spülströmung während der Filtration → schnelleres Zusetzen.
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Zu wenig Drossel = viel Abwasser, unnötiger Verbrauch.
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3) Warum „wenig Abwasser“ allein nicht reicht
Moderne Anlagen optimieren das Abwasserverhältnis – aber ganz ohne Abwasser geht es technisch nicht.-
Weniger Abwasser = höhere Partikel-/Salzlast auf der Membranoberfläche.
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Ohne regelmäßige Spülung werden Poren dicht; die Membran altert schneller, TDS steigt, Leistung fällt.
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Spülen macht den Prozess teilweise reversibel – nicht grenzenlos: Stark vernachlässigte Membranen müssen ersetzt werden.
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4) Best Practices – so kombinierst du Ventil & Begrenzer richtig
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Vorfilter sauber halten: Wechselintervalle einhalten – Partikel raus, Chlor weg, Membran geschont.
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Regelmäßige Kurzspülungen: lieber kurz & oft (z. B. 2–3 min) als selten & sehr lang.
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Nach Wechseln/Service immer die geführten Spülprogramme durchlaufen lassen.
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Abwasserverhältnis realistisch wählen: Nicht auf „extrem wenig Abwasser“ trimmen, wenn Rohwasser hart/leitfähig ist.
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Monitoring: TDS-Trend beobachten, Durchfluss im Blick behalten – beides sind Frühindikatoren.
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Temperatur/Druck beachten: Kaltes Wasser und niedriger Leitungsdruck senken Leistung – das ist normal.
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5) Zukunft: adaptive Optimierung (Pro Connect – Beispiel)
Die Pro Connect geht einen Schritt weiter: Über Softwareparameter (Cloud) kann die Anlage Spülzyklen, Zeiten und Verhältnisse an Rohwasser und Nutzung anpassen. Ziel: weniger Wasserverbrauch bei stabiler Membranleistung – ohne manuelles Nachjustieren
FAQ (kurz & knackig)
Warum kommt beim Spülen kaum Reinwasser?
Weil das Spülventil den Begrenzer umgeht. Es zählt Spülstrom, nicht Permeat – so werden Beläge besser abgetragen.Wie oft sollte ich spülen?
Richtwert: täglich kurz (nach Standzeit), nach jedem Filter-/Membranservice, zusätzlich bei Symptomen (TDS rauf, Durchfluss runter, Geschmack verändert).Kann ich den Durchflussbegrenzer „kleiner“ wählen, um Wasser zu sparen?
Nur mit Maß und Verstand. Zu klein erhöht das Fouling-Risiko. Besser: ausgewogenes Verhältnis + konsequente Spülroutinen.Verbessert Spülen immer den TDS?
Oft ja – sofern die Membran nur belegt und nicht dauerhaft geschädigt ist. Bei stark vernachlässigten Membranen hilft nur der Tausch.Gibt es automatische Spülungen?
Viele Systeme haben geführte Spülprogramme (z. B. nach Standzeiten/Wechsel). Nutze sie – sie sind auf Praxisbedingungen abgestimmt.— — —